Seit vielen vielen Jahren stehe ich jetzt hier am Dorfeingang von Linn …
… und ich habe schon einiges gesehen und erlebt. Von hier aus überblicke ich wunderbar das Aaretal mit Brugg und Windisch und der Habsburg gegenüber. Bei guter Fernsicht bieten die Alpen im Süden eine imposante Kulisse.
Ich bin auch Ausgangspunkt diverser Wanderungen durch die malerischen Kulturlandschaften des Jura. Unter Anderem startet hier der Natur- und Kulturweg Linn, der durchs orchideenreiche Sagenmühlital führt.
Der Legende nach wurde ich nach der Pest vom letzten Linner auf das Grab der Dahingerafften gepflanzt. Ich bin seither die Garantie dafür, dass die Pest nicht wieder ausbricht. Aber das ist natürlich nur eine Legende.
Mütterlich und warm wird das Wesen der Linde dargestellt. Ich bin ein Symbolbaum für Herzlichkeit, Geborgenheit und Wärme. Entsprechend ist die Heilwirkung meiner Blüten, welche manche krankhaften Beschwerden zu lindern vermögen. Mit diesen Eigenschaften habe ich seit frühester Zeit die Sympathie der Menschen erobert. Als germanischer Friedensbaum war die Linde der Göttin Freya, der Wächterin über Liebe und Fruchtbarkeit, geweiht. Das finde ich sehr passend.
Als frei stehende Linde bin ich ein wunderbarer Ort der Erholung und der Stille. Menschen fühlen sich unter meiner Krone wohl und geborgen. So ist es nicht verwunderlich, dass ich seit vielen Jahren ein beliebtes Ausflugsziel bin.